KMU- und Gewerbeverband
Kanton Solothurn
News
29. Oktober 2025
Legislaturplan 2025-2029
KGV SO: Wirtschaft braucht Verlässlichkeit, weniger Bürokratie und starke Standortpolitik
Der KMU- und Gewerbeverband Kanton Solothurn (KGV SO) nimmt den neuen Legislaturplan 2025–2029 mit Interesse zur Kenntnis. Der Regierungsrat anerkennt die grossen Herausforderungen der kommenden Jahre – insbesondere bei den Finanzen, der Fachkräftesicherung und der Standortpolitik. Aus Sicht des Gewerbes und der KMU ist entscheidend, dass die geplanten Massnahmen konsequent wirtschaftsfreundlich ausgestaltet und praxisnah umgesetzt werden.
Stabile Finanzen und Abbau der Bürokratie für KMU
Die im Legislaturplan angekündigte Finanz- und Steuerstrategie ist ein zentrales Anliegen des Gewerbes. Der Kanton Solothurn muss steuerlich konkurrenzfähig bleiben und Planungssicherheit für Unternehmen gewährleisten. Eine nachhaltige Finanzpolitik darf nicht zu Lasten von Investitionen oder der Standortattraktivität gehen.
Der KGV SO fordert, dass steuerliche und regulatorische Massnahmen konsequent auf ihre Wirkung für KMU und die regionale Wertschöpfung geprüft werden.
Gleichzeitig müssen Verwaltung und Verfahren schlanker, digitaler und effizienter werden. Planungs-, Bewilligungs- und Meldeprozesse sind einfacher, schneller und vollständig digital zu gestalten. Durch den konsequenten Einsatz der Digitalisierung kann der Personalbestand in der Verwaltung langfristig reduziert werden – das schafft Raum für Investitionen in effiziente Abläufe und entlastet die Wirtschaft von unnötigen Kosten.
Berufsbildung und Fachkräfte sichern
Der Legislaturplan hält fest, dass eine intensivere Vernetzung zwischen Arbeitsvermittlung, Berufsbildung und den Fachkräftebedürfnissen der Wirtschaft dem Fachkräftemangel entgegenwirkt.
Der KGV SO fordert, dass diese wichtige Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Schule trotz der beschlossenen Sparmassnahmen aufrechterhalten bleibt. Der KGV SO nimmt diese Vermittlungsfunktion seit Jahren erfolgreich wahr – im direkten Austausch mit Schulen, Unternehmen und Lernenden – und erwartet, dass diese Aufgabe auch künftig unterstützt und ermöglicht wird. Die Sichtbarkeit und Attraktivität der Berufsbildung im Kanton Solothurn ist ein zentrales Anliegen für unsere KMU.
Standortpolitik mit Schlagkraft
Die geplante Neuorganisation der Fachstelle Standortförderung bietet die Chance, die Standortpolitik wieder konsequent auf unternehmerische Bedürfnisse auszurichten. Der Kanton Solothurn ist auf zusätzliche Steuereinnahmen durch Neuansiedlungen angewiesen – diese schaffen zugleich wertvolle Impulse für das lokale Gewerbe.
Neue Unternehmen generieren Aufträge für Handwerk, Bau, Dienstleistungen und lokale Zulieferbetriebe und stärken damit direkt die regionale Wertschöpfung. Der KGV SO fordert eine klare Fokussierung auf Wirtschaft, Flächenmanagement und die aktive Vermarktung des Kantons als attraktiven Wirtschafts- und Lebensstandort.
Arbeitsgruppe Strukturkriminalität – wichtiges Signal für faires Gewerbe
Der KGV SO begrüsst, dass zur Bekämpfung der Strukturkriminalität eine interdepartementale Arbeitsgruppe eingesetzt wurde und die in der Strategie festgelegten Massnahmen mittlerweile umgesetzt und etabliert sind. Diese koordinierte Zusammenarbeit zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft, Arbeitskontrollstellen und weiteren Partnern ist für das Gewerbe von grosser Bedeutung. Sie schützt ehrliche Betriebe vor unlauterem Wettbewerb, Missbrauch und Schwarzarbeit – insbesondere in Branchen mit hohem Druck wie Bau, Gastronomie oder persönliche Dienstleistungen. Der KGV SO erwartet, dass diese Struktur dauerhaft verankert und mit den nötigen Ressourcen ausgestattet bleibt, die Arbeitskontrollstelle Solothurn (AKS) muss zwingend Teil der Arbeitsgruppe sein.